10 Fragen an … Codex Regius

Das Autorenpaar Codex Regius aka Metka Klemenčič und Andreas Möhn betreibt gemeinsam ein Übersetzungsbüro und veröffentlicht auf XinXii unter dem Pseudonym Romanike historische Romane und als Codex Regius Sachbücher und Science-Fiction-Romane. Im unterhaltsamen Doppelinterview berichten sie uns aus der jeweils eigenen Sicht über ihre Erfahrungen in der Verlagswelt und verraten, was sie an der verlagsunabhängigen Veröffentlichung schätzen.

 Über Codex Regius

„Codex Regius“ ist eines der beiden Pseudonyme des Autorenehepaars Metka Klemenčič und Andreas Möhn. Ihre historischen Romane veröffentlichen sie, ebenfalls bei XinXii, unter dem Pseudonym „Romanike“. Andreas arbeitete früher als technischer Redakteur und Sprachprüfer für ein Ingenieurbüro, Metka unterrichtete als Chemielehrerin an einer Oberstufe. Beide betreiben heute zusammen ein freiberufliches Übersetzerbüro. Mehrere ihrer Erzählungen wurden preisgekrönt, darunter die SF-Kurzgeschichten „Naturgesetze, Reform Römisch Eins“ und „Die gekrönte Sonne“ sowie der Kurzroman „Die Reiter des Mars“, der außerdem eine Nominierung für den Kurd-Laßwitz-Preis des Jahres 2001 erhielt.

 

1. Aus welchen Beweggründen habt Ihr Euch für den Weg des Selfpublishing entschieden?

Metka: Wir möchten nicht jahrelang auf einen Verleger warten. Es geht uns um das Kreativsein, die schöpferische Tätigkeit, zu sehen, wie etwas entsteht. Und wenn das Werk beendet ist, dann soll es auch zügig in die Welt hinausgehen dürfen.

Andreas: In die ganze Welt! Denn im englischen Sprachraum ist das E-Book-Geschäft viel besser entwickelt. Da wir ein Übersetzungsbüro führen, können wir das ohne Zusatzkosten auf Deutsch und auf Englisch machen. Deswegen führen wir auch die Pseudonyme: für den internationalen Markt sind unsere Nachnamen einfach zu schwierig.

2. Was bedeutet es für Euch, Indie-Autoren zu sein?

Metka: In den Verlagen entscheiden die Kaufleute, was gedruckt wird und wie. Wir wollen uns aber nicht dirigieren lassen, sondern über unsere Werke selber bestimmen.

Andreas: Nämlich anspruchsvolle Themen ausarbeiten, die es auf dem Markt noch nicht gibt. Wir sind zum Beispiel die ersten, die den Mechanismus von Antikythera in einem Zyklus historischer Romane verarbeitet haben, und wir konnten dabei auch die aktuellen Forschungsergebnisse berücksichtigen. Das ist für die Verlage aber nicht so interessant, weil Neues dort als Finanzrisiko gilt. Als Indie-Autoren dürfen wir es.

3. Was sind die größten Stolpersteine auf dem Weg zum Erfolg als Autor?

Metka: Den Mut zu verlieren, wenn du jahrelang an einem Buch arbeitest, ohne Anerkennung und Belohnung zu bekommen. Vor allem, wenn du so viele veröffentlichte Bücher siehst, die nicht reifer oder sogar schlechter sind als dein eigenes.

Andreas: Als Putzmann oder Klofrau hast du einen höheren Stundensatz, das stimmt. Und hier musst du auch noch dein eigener Unternehmer sein, Sekretär, Deutschlehrer, Layouter, Systemadministrator, Werbemanager, womöglich sogar Übersetzer. Das ist eine immense Hürde, die ist schwierig zu packen.

4. Habt Ihr bereits Erfahrungen mit anderen Veröffentlichungsformen gemacht?

Andreas: Einige. Ich war früher im „Perry Rhodan“-Fandom sehr aktiv und hatte dabei eine Reihe von Veröffentlichungen. „Die Reiter des Mars“ erschien 2000 bei Eichborn, das „Corpus Sacrum“ 2006 beim Societätsverlag Frankfurt zusammen mit dem Sachbuch „Die Römer an Rhein und Main“.

Metka: Damals haben wir aber nicht erwartet, dass wir völlig alleine gelassen würden mit Werbung, Lesungen usw. Denn wir schreiben zwar gerne, aber wollen uns damit nicht vor aller Welt protzen müssen. Da denkst du, der Verlag tue das für dich, das sind doch die Fachleute. Aber es ist nicht so!

 5. Wie seid Ihr auf XinXii aufmerksam geworden?

Metka: Wir hatten eine Vision, dass das, was wir geschrieben hatten, auch irgendwo stehen müsse. Also gingen wir auf die Suche.

Andreas: Ich habe per Suchmaschine Plattformen ausgekundschaftet, auf denen wir Ebooks im internationalen Rahmen veröffentlichen könnten. Schließlich blieben wir bei XinXii, weil wir hier den besten Service vorgefunden haben.

6. Jeder Indie-Autor möchte bekannt werden. Welche Marketingspielart ist für Euch besonders wichtig?

Andreas: Vor allem Mundpropaganda. Internetpräsenz zeigen auf möglichst vielen Ebenen. Ich denke zum Beispiel an einen Blog mit historischen Hintergrundinfos zu unseren Büchern.

Metka: Vergiss nicht, dass ich dir vorgeschlagen hatte, ein Werbeposter ins Autofenster zu kleben! Wir haben dadurch ein paar sehr liebe Leser kennengelernt.

7. Welchen Tipp gebt Ihr anderen Indie-Autoren mit auf den Weg?

Andreas: Werdet unverwechselbar. Sucht euch unverbrauchte Themen. Entwickelt eure eigene Marke. Jeder, der ein Buch von euch herunterlädt, muss ihm sofort ansehen, von wem es kommt.

Metka: Und denkt nicht an Geld. Reich werdet ihr so nicht. Entscheidend ist die Freude des Schaffens.

8.  Ihr seid auf einer einsamen Insel mit einem Solar-Ladegerät. Welche E-Books sind auf Eurem E-Reader?

Andreas: Das Gesamtwerk von J.R.R. Tolkien.

Metka: Aktuelle Bestsellerautoren. Ich versuche immer, herauszufinden, warum sie eigentlich Bestseller sind.

9. Mit welchem Autor würdet Ihr gern mal zu Abend essen?

Andreas: Mit Metka. Wo gehen wir heute Abend hin?

Metka: Das gilt nicht. Du musst einen bekannten Autor nehmen. Was ist mit dem Russen, den du so gerne liest?

Andreas: Sergej Lukianenko? Ich habe gerade an Frank Schätzing gedacht. Wen nimmst du? Richard David Precht?

Metka: <lacht> Ja. Oder Slavoj Žižek!

10. Welche nächsten Projekte habt Ihr geplant?

Andreas: Bis Mitte 2014 muss der Romanike-Zyklus vollständig in beiden Sprachen vorliegen. Die „Opus Gemini“-Trilogie kam zuerst auf Englisch heraus, weil Metka beim Übersetzen so viele neue Ideen einbrachte, dass ich die deutsche Vorlage wiederum nachziehen muss. Sie zielt immer darauf ab, unsere Figuren in die Extreme zu treiben.

Metka: Danach würde ich gerne einen wissenschaftlich orientierten Fantasyroman schreiben – etwas mit Chemie als Thema. Das ist im Augenblick ganz aktuell!

Wir bedanken uns bei Andreas und Metka für das interessante Interview und wünschen alles Gute für alle geplanten Projekte und Veröffentlichungen!

Codex Regius Autorenseite auf XinXii:
http://www.xinxii.com/adocs.php?aid=42496

Romanikes Autorenseite auf XinXii:
http://www.xinxii.com/adocs.php?aid=34021

Andreas und Metkas Websiten:
www.romanike.de
www.codex-regius.de
http://www.alice-dsl.net/lalaith/index.html

Andreas und Metkas Blogs:
http://opusgemini.blogspot.de/
http://corpussacrum.blogspot.de/

Andreas Möhn bei Linkedin:
http://www.linkedin.com/pub/andreas-m%C3%B6hn/71/337/607

Codex Regius bei Facebook:
https://www.facebook.com/pages/Romanike/212227275626668

Romanike bei Facebook:
https://www.facebook.com/pages/Codex-Regius/172847062909709

Über  ⁄ Katja Nauck

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