5 einfach umsetzbare und effiziente Tipps für Dein perfektes Autorenfoto

Suche ich nähere Informationen über jemanden, sei es ein Autor, Fotograf, Künstler oder auch ein Handwerker, so schaue ich üblicherweise als erstes nach einem Foto: Sieht derjenige sympathisch aus? Wirkt er eher offen oder verschlossen? Wurde sich um ein gutes Foto bemüht oder ist es lieblos gemacht? Gibt es kein Profilfoto zu finden, finde ich das schon mal bedenklich – versteckt er sich? Gerade als Autor möchte man ja eine Beziehung zu seinen Lesern aufbauen, sie zu Fans machen, da hilft es wenn der Leser sich wortwörtlich ein Bild vom Autor machen kann.

Als Fotograf achte ich auf die Qualität der Bilder; ich stolpere über Fehler, die in meinen Augen dem Image eher schaden als nützen. Dabei ist ein gutes Profilfoto kein Hexenwerk, es muss auch nicht von „einem Profi“ stammen, wenn Du nur ein paar Tipps beachtest:

1) Der Autor sollte auf dem Foto sein.
Fotos, wo nur die Füße drauf sind, Puppengesichter statt des Autors, eine anonyme Maske, also alles, wo der Autor nicht auf dem Foto ist, halte ich für unpassend. Du solltest schon als Mensch erkennbar sein. Außer natürlich es passt zu Deinen Büchern – bei anonymen Insiderberichten darf es auch eine passende Maske sein.

2) Auf dem Foto sollte nur der Autor sein.
Ich weiß, Du liebst Deinen Partner, Deine Kinder und Dein Haustier, aber auf „dem“ Profilfoto solltest Du ganz alleine stehen. Als Ausnahme würde ich gelten lassen, wenn Du eine Krähe als Haustier hältst, die wunderbar zum Ambiente Deiner Fantasy-Romane passt.

3) Räum den Hintergrund auf.
Bei Deinem Profilfoto geht es um Dich als Autor. Nicht um Dein Bücherregal, die Bilder an der Wand oder was sonst auch immer im Hintergrund des Fotos lauern könnte. Also mach das Foto vor einem langweiligen Hintergrund, damit der Dir nicht die Show stiehlt. Ach, und hatte ich schon erwähnt, dass ein perfekt zu Deinen Romanen passender Hintergrund natürlich okay wäre?

4) Guck freundlich in die Kamera.
Oder böse, wenn Du Horrorromane schreibst. Aber um Himmels willen nicht dieses eingefrorene Zahnpasta-Lächeln, das keiner mehr glaubt! Wir Menschen können am Gesichtsausdruck sehr viel ablesen, auch wenn wir das als Erwachsene oft unterdrücken. Denk also beim fotografiert werden an etwas Freundliches und das Foto wird das zeigen. Denkst Du hingegen „wann ist diese Fotosession endlich vorbei“, dann wird der Betrachter auch das im Foto sehen können. Deck vom Profilfoto den Mund ab, die Augen verraten, was Dir wirklich durch den Kopf ging.

5) Nimm kein Urlaubsfoto (es sei denn es ist wirklich gut).
Der größte Fehler, den ich wieder und wieder sehe, ist dass als Profilfoto ein Foto genommen wird, das im Urlaub bei oder nach einer Feier aufgenommen wurde. Du selber schaust auf dieses Foto und fühlst Dich gut, weil das Foto Dich an eine tolle Situation erinnert. Du siehst nicht das Foto, sondern Deine Erinnerungen. Dabei übersiehst Du, dass das Foto unscharf ist und Du darauf übernächtigt aussiehst. Also versuch Dir vorzustellen, was jemand auf dem Foto sieht, der Dich noch nicht kennt, der nicht mit dabei war, als das Foto entstand und der entsprechend nicht weiß, was das für ein toller Tag war.

Beispiele für negative Autorenfotos

Schöne Bilder, aber unglückliche Autorenfotos. Auf den ersten beiden bin ich nicht zu erkennen, auf dem dritten gucke ich eher genervt

Wie Du schnell und einfach ein professionelles Profilfoto erstellst:

Auch mit einfachen Hausmitteln kannst Du gute Profilfotos machen. Da ich in diesem kurzen Artikel nicht die Portraitfotografie erklären kann, hier ein Vorschlag für eine Situation, in der gute Bilder möglich sind:

  • Such Dir eine Tür, einen dunklen Hauseingang oder etwas Vergleichbares, das im Schatten liegt. Stell Dich ganz knapp hinter die Türschwelle in dem Eingang.
  • Dein Partner oder Freund mit Kamera macht ein Foto aus ein bis zwei Meter Abstand, wobei Dein Gesicht möglichst bildfüllend sein sollte, weil sonst die Kamera das Foto überbelichten wird. Achtet auf den Abstand – wenn Eure ausgestreckten Hände sich berühren können, seid Ihr zu dicht beieinander.
  • Jetzt denk nicht daran, dass Du fotografiert wirst, sondern daran, wie sehr Du den Partner oder Freund magst, der mit der Kamera vor Dir steht. Lächle ihm aufmunternd zu und macht Fotos. Nicht ein Foto sondern mindestens zehn.
  • Spielt die Fotos auf den Rechner, schaut welche Euch gefallen, überlegt, ob Kleidung, Frisur oder Hintergrund vielleicht doch nicht so schön sind, und macht dann einen zweiten Durchgang.

Nimm Dir Zeit, mit dem Foto wirst Du unter Umständen einige Zeit leben. Deck beim Durchschauen der Fotos am Rechner auch mal den Mund ab und schau nur auf die Augen.

Perfektes Autorenfoto

Ich stehe hier im Eingang eines Geräteschuppens, gebückt weil ich mir sonst den Kopf stosse. Das Profilfoto sollte natürlich wie rechts nur das Gesicht umfassen

Schau nach ein paar Wochen oder Monaten nochmal mit Abstand aufs Profilbild, überleg, ob es Dir noch gefällt oder was besser sein könnte, und mach ein neues Foto. Wie bei vielen Dingen wird man auch beim Modeln von Mal zu Mal besser.

Über  ⁄ Sam Jost

Als Kind posierte und fotografierte Sam Jost Meerschweinchen, um daraus kleine Fotobücher zu basteln, als Jugendlicher dokumentierte er Partys, mit dem digitalen Zeitalter kamen Sportveranstaltungen, Bühnenstücke und diverse Aufträge dazu. Inzwischen ist er wieder bei den Büchern angekommen, diesmal über die Fotografie.

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