Negative Rezensionen – und wie Du mit ihnen positiv umgehst

128707doc1417953534Ich könnte jetzt sagen: Rezensionen und Rückmeldungen sind das Salz in der Suppe im Leben – nicht nur von Autoren und Autorinnen – und Kommentare machen das Bloggen richtig schön.

Eine begeisterte und überschwängliche 5-Sternerezension auf Amazon, eine ausführliche und beeindruckte Besprechung des eigenen Buchs in einem renommierten Blog, oder einer Zeitschrift ist für manche Autoren und Autorinnen der Höhepunkt schlechthin.

Egal, mit wem ich mich unterhalte, egal, in welchem Forum ich lese und diskutiere, auf Facebook genauso wie auf Twitter: Eines treffe ich überall und beinahe zu jeder Zeit an: Rezensionen, Kommentare, „Gefällt mir!“ Klicks, Rückmeldungen jeder Art bewegen Autoren und Autorinnen immer wieder sehr stark. Unabhängig davon, ob sie einen Blog schreiben, Ratgeber, Sachbücher oder Romane.

Nur, vielleicht war auch für dich schon einmal eine Rezension, eine Bewertung, ein Kommentar, eine Kritik, ein Feedback Anlass für Ärger, Wut, gekränkt und beleidigt sein, Ohnmacht, Zweifel oder gar Angst?

Ich kenne das auch direkt aus eigener Erfahrung und meiner Arbeit mit Autoren und Autorinnen. Als Autor, Buchcoach und Trainer für mentale Fitness bin ich vor allem fasziniert von den Emotionen, die Rezensionen auslösen können und beschäftige mich immer wieder damit Wege zu finden und weiterzugeben, die es Menschen, die schreiben, möglich machen, jede Rezension positiv zu nutzen.

Der positive, kreative und produktive Umgang mit Rückmeldungen aus der Innen- und Außenwelt ist ein wichtiger Bestandteil in der Kommunikation der Menschen mit sich selbst und dem Rest der Welt. Egal, ob du jetzt Feedback, Bewertung oder Rezension dazu sagst, letztlich sind es immer Rückmeldungen, die du erhältst.

Welchen Zusammenhang haben Rezensionen und Buchverkäufe?

Bevor ich den erfolgreichen emotionalen Umgang mit positiven wie negativen Kommentare beleuchte, teile ich einen wesentlichen Teil meiner persönlichen Erfahrung als Autor mit dir.

Ich habe seit 2012 14 Bücher veröffentlicht und verfolge die Verkaufszahlen immer mit großem Interesse. Ich habe in dieser Zeit keinen unmittelbaren und zwingenden Zusammenhang zwischen der Anzahl und dem Charakter der Rezensionen auf der einen und dem Verkaufserfolg auf anderen Seite festgestellt.

Das heißt nicht, dass es vollkommen egal ist, ob ein Buch Rezensionen hat oder nicht. Das bedeutet, dass nahezu alle Bücher, die sich gut verkaufen – ich meine damit mehr als 1.000 Mal – auch negative Rezensionen haben, die sich in meiner Erfahrung nicht negativ auf den Verkauf auswirken.

Klar: Falls ein Buch gar keine Bewertungen hat und dann eine einzelne 1Sternbewertung abbekommt, ist das nicht förderlich. Auf der anderen Seite, ist es auch so, dass »schlechte« Bewertungen, die von außerhalb deiner Zielgruppe kommen, auch die positive Wirkung haben, dass Menschen, für die du dein Buch nicht geschrieben hast, es erst gar nicht kaufen, also nicht enttäuscht werden. Und das ist gut so.

Rezensionen von Menschen, die als Multiplikator oder Multiplikatorin wirken – etwa prominente Experten oder Expertinnen für die jeweiligen Themen bei Ratgebern und Sachbüchern und Bloggerinnen oder Journalisten mit großer Reichweite für Romanen – sind sehr hilfreich – wenn sie positiv sind und eine Leseempfehlung enthalten.

Grundsätzlich habe ich beobachtet, dass es einen »natürlichen« Rhythmus von Rezensionen gibt. Je mehr Bücher du verkaufst, desto mehr Rezensionen bekommt dein Buch. Und das üblicherweise in einem Mix, wo neben 4 und 5 Sternen, die bei einem hochwertigen Buch die Regel sind, auch die eine oder andere negative dabei ist.
Du kannst dir z.B. jedes einzelne Buch ansehen, dass in den aktuellen Top 10 von Amazon ist und du wirst keines finden, das nicht auch schlechte Bewertungen erhalten hat. Manchmal kommt das Buch einfach in die falschen Hände und wird von einem Menschen gelesen, für den oder die es einfach nicht das richtige Buch ist. Es gibt auch Menschen, die Spaß daran finden negative Bewertungen zu verteilen.

Trotz sorgfältiger Überarbeitung, professionellen Lektorat und Korrektorat und einer gewissenhaften eBook-Erstellung kann es auch vorkommen, dass sich der Fehlerteufel eingeschlichen hat – Bewertungen, die dich auf so etwas hinweisen sind immer ein großes Geschenk, denn sie ermöglichen es dir dein Buch noch besser zu machen.

Wie gehst du mit deinen Rezensionen um?

Eine Frage ist: Reagierst du öffentlich auf Rezensionen? Ich hatte mich in Würzburg mit der Bestsellerautorin Hanni Münzer unterhalten, die jede einzelne Rezension beantwortet. Das ist sicher eine Ausnahme und nur in der Form nützlich, wirklich jede, also auch die negativen, Rezensionen freundlich und gerne mit einer Prise Humor zu beantworten. Das kann auch ein Weg sein, um dein persönliches Branding aufzubauen.

Ich persönlich habe mich für einen anderen Weg entschieden, den ich auch immer weiterempfehle: Ich nehme Rezensionen zur Kenntnis und beantworte sie öffentlich nicht – egal ob sie positiv oder negativ sind. Ich gebe in meinen Büchern im Anhang auch immer eine Kontakt-E-Mail an, über die mich Leser und Leserinnen, die an einem Austausch mit mir interessiert sind, leicht erreichen – hier antworte ich natürlich.

Was ich auch tue, ist, dass ich – vor allem in der Zeit während und unmittelbar nach dem Buch-Launch – regelmäßig die neuen Rezensionen lese. Falls da konstruktive Kritik dabei ist, die mir hilft mein Buch noch besser zu machen, bedanke ich mich, falls ich eine Möglichkeit zum Versenden einer Direktnachricht erhalte. Gerade Menschen, die dein Buch wirklich aufmerksam lesen und dich auf Verbesserungsmöglichkeiten aufmerksam machen, können wichtige Verbündete für dich sein oder werden – vielleicht hast du da sogar zukünftige Beta-Leser oder -Leserinnen gefunden …

Und wie geht es dir mit deinen Rezensionen?

Der Grund, warum ich überhaupt ein Buch über den erfolgreichen Umgang mit Rezensionen, Bewertungen und Kritik geschrieben habe, ist, dass ich selbst am Anfang meiner Autorenkarriere tief gekränkt und sehr verärgert auf zwei Bewertungen reagiert hatte. Was für eine Ungerechtigkeit! Eine Frechheit! … Viellicht kennst du das?
Das hat sich, wie du dir vorstellen kannst, nicht gut angefühlt und war auch gar nicht hilfreich.

Die wichtigste Lektion, die ich gelernt habe, ist: Dein Buch ist zwar der äußere Anlass für die Bewertung, die geschrieben wird. Was in ihr steht und vor allem WIE sie formuliert ist, sagt in meiner Welt mehr über den Menschen aus, der oder die sie geschrieben hat, als über dein Buch. Und mit dir als Person hat sie gar nichts zu tun. Mit dieser Einsicht im Kopf und auch im Herzen, liest sich jede Bewertung leicht. Das kommt vielleicht nicht sofort und unmittelbar, lernen kannst du es auf jeden Fall. Zahlreiche Techniken, die dir helfen mit solchen Rückmeldungen positiv und produktiv umzugehen, erfährst du in meinem Ratgeber »Feedback erfolgreich nutzen: Konstruktiv mit negativen Rezensionen, Kommentaren, Kritik umgehe« (LINK).

Ich wünsche dir viel Erfolg und Spaß beim Schreiben und mit deinen Büchern!
Falls du eine weitergehende Frage zum erfolgreichen Umgang mit Rezensionen und Bewertungen hast, schreib sie einfach als Kommentar unter den Artikel oder, falls du das privat halten willst als E-Mail an tom.ober@be-wonderful.at.

Über  ⁄ Tom Oberbichler

Autor, Buchcoach, Schreibtrainer und Trainer für mentale Fitness Lebensfreude und Glück sind zwei Wunder, die immer größer werden, je mehr wir sie teilen! Ich liebe Menschen und die Welt, deren Teil wir sind und weiß, dass wirklicher und nachhaltiger Erfolg immer nur in der Wechselwirkung mit anderen Menschen möglich ist. „You go first!“ Dieser Leitgedanke begleitet mich durch mein Leben und ich bin dankbar dafür, dass ich, indem ich die Verantwortung für meine Gefühle, für mein Leben vollständig übernommen habe, jeden Tag immer mehr Momente tiefsten Glücks erlebe. Ich liebe die Zeit in der wir leben und die unbegrenzten Möglichkeiten, die und sie digitale Revolution am Buchmarkt bietet und nutze sie, indem ich in Wien und in den französischen Alpen am Genfer See lebe, schreibe. In meinen Büchern, Onlinekursen und Buchcoachingprogrammen gebe ich meine Erfahrungen, mein Wissen und meine Freude an andere weiter. Ich liebe Veränderung, die einzige Konstante im Universum – als Evolution und noch mehr als Revolution - und freue mich, dass sie so leicht zu erreichen ist. Ich beschenke gerne mich und andere – am liebsten mit einem Lächeln – noch besser mit einem herzlichen Lachen.

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