Märchen schreiben – XinXii’s schnelle Tipps

Magischer Dezember:
„Kinderfüße zeichnen weiße Spuren
in der Stube, in den Fluren
Weiß klebt an den Kinderhänden
auf den Nasen, an den Wänden
Kinderlachen schallt durchs Haus
weiße Haare sehen lustig aus.
Draußen hat es auch geschneit
schöne weiße Winterzeit.“
Martina Decker (aus „Dezemberschnee“, Hrsg. SternenBlick)

Unter all dem Konsum und äußerem Tamtam liegt immer noch der Geist von Weihnachten verborgen. Bei Kerzenschein, duftendem Apfeltee und Lebkuchen lauschen wir Märchen, die uns forttragen in Kindertage oder die das Kind in uns wieder zum Hoffen und Träumen bewegen.

Du möchtest Märchen schreiben? Hier kommen dazu unsere praxisorientierten Kurztipps:

I. Du kannst für deine märchenhafte Geschichte Inspiration bei altbekannten sowie modernen Märchen (aus Büchern und TV) finden. Denke auch einmal an die Lieblingsmärchen aus deiner eigenen Kindheit. Welche Figuren, welche Wesen faszinierten dich besonders und warum?

II. Um herauszufinden, welches Kernthema dich am meisten bewegt und wie du die Handlung deiner Geschichte aufbauen kannst, hilft dir folgende Übung: Nimm dir ein Märchen zur Hand, welches dir besonders gut gefällt und lese es sorgfältig durch. Nun spüre in dich hinein; was genau bewegt dich an diesem Märchen, an den Figuren und der Handlung?

III. Die uns bekannten und in unserem Gedächtnis verankerten Märchen folgen meist festgelegten Strukturen. Zu diesen Strukturen gehört die Heldenreise. Dabei wird das Leben der Hauptfigur einer Geschichte durch ein auslösendes Ereignis aus der Bahn geworfen. Um das eigene Leben wieder in Balance zu bringen, macht sich der Protagonist auf den Weg zur Erreichung eines Ziels, zum Beispiel die große Liebe zu finden oder die Verantwortlichen für ein Verbrechen zu suchen und zur Rechenschaft zu ziehen. Dabei stellen sich deinem Protagonisten gegnerische, also antagonistische Kräfte in den Weg. Am Ende der Entwicklungsreise hat sich dein Held oder deine Heldin weiterentwickelt und tritt auf einer höheren Stufe in einen neuen Lebensabschnitt ein.

IV. Schaffe ein eigenes, neues Märchen, indem du an die Macht traditioneller Erzählmuster anknüpft und die Grundmuster um deine eigenen, zeitgemäßen und kreativen Ideen bereicherst. Dadurch knüpfst du an Überlieferungen des Erzählens an und erschaffst zugleich etwas Neues.

V. In Märchen findest du typische Eigenschaften und Elemente. Es gibt eine klare Trennung zwischen gut und böse. Es gibt meist eine Hauptfigur mit der sich die Leser/innen identifizieren können und mit der sie sympathisieren. Natürlich gehören auch unerklärliche, magische Elemente in ein Märchen. Während die Lage für Held oder Heldin immer aussichtsloser verläuft, naht in letzter Minute die Rettung.

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