10 Fragen an… Markus Zimmermeier

Markus Zimmermeier ist Self-Publisher bei XinXii. Im Interview verrät er uns, wie er auf den „Mops gekommen ist“ und warum ihm die Unabhängigkeit als Indie-Autor so wichtig ist.

Über Markus Zimmermeier

Was das Schreiben angeht, würde ich mich als Spätentwickler bezeichnen. In meinem Bekanntenkreis gab es niemanden, der für sich oder gar für die Öffentlichkeit schrieb. Erst als ich nach meinem abgeschlossenen Hochschulstudium das Internet betrat, traf ich auf Leute, die einfach so zum Spaß riesige Romane schrieben. Also dachte ich mir, ich könnte doch vielleicht auch etwas schreiben. Zunächst war es nur eine Kurzgeschichte namens „Liebe lieber Lateinisch“. Doch dann folgten fast wie von selbst Fortsetzung um Fortsetzung, bis ich schließlich 17 Kapitel hatte, sodass ich beschloss, diese Geschichte als Roman zu veröffentlichen. Und so begann meine „Karriere“ als Autor.

1. Was sind Deine größten Stolpersteine auf dem Erfolgsweg als Autor?

Ich glaube, dass ich kein Autor geworden wäre, wenn mir mein Leben nicht so viele (Stolper)Steine in den Weg gelegt hätte. Insofern verdanke ich meinen Erfolg als Autor eben diesen Hindernissen. Ich denke, die wenigsten Menschen haben sich zu Beginn ihres (Berufs)Lebens vorgenommen, als Schriftsteller erfolgreich zu werden. Abgesehen von einer gewissen Begeisterung fürs Schreiben spielt der Zufall also eine ganz große Rolle. Oder etwas romantischer ausgedrückt: Es ist das Schicksal, das mich zu einem Autoren gemacht hat. Dieses sah für mich im Jahre 2007 vor, eine Frau mit einem Mops-Mischling zu treffen. Nachdem ich mit sehr mäßigem Erfolg einen Liebesroman über die lateinische Liebeskunst (siehe oben) herausgegeben hatte, kam ich dank der beiden auf den Hund. Wenig später erblickte der Roman „Ein Mops für alle Fälle“ das Licht der Welt, die aber leider nur wenig Notiz von meinem Werk nahm. Erst etwa acht Jahre später, nachdem ich es bei XinXii als E-Book veröffentlicht und drei Fortsetzungen geschrieben hatte, begann sich das Blatt zu wenden. Dass mich irgendjemand irgendwann einmal zum Autor des Monats ernennen würde, erschien mir noch vor einem Jahr völlig unvorstellbar. Man darf die Hoffnung und den Glauben an sich selbst also niemals aufgeben. Manchmal wird man vom Schicksal dafür belohnt.

2. Wie sind Deine Buchcover entstanden?

Da ich mal eine Weiterbildung zum Mediendesigner gemacht hatte, war ich der Meinung, auf externe Hilfe verzichten zu können. Im Nachhinein würde ich sagen, dass mein Schreibtalent größer ist als mein Designtalent.
Auf dem Cover der ersten Ausgabe von „Ein Mops für alle Fälle“ war noch unser Mischling zu sehen. Für die E-Book-Ausgabe habe ich dann einen reinrassigen Mops gewählt, und somit das Cover „moptimiert“, d.h. mopsiger gemacht.
Gute Fotos findet man zum Glück schon für wenig Geld im Internet. Und wenn das Foto stimmt, dann hat man schon die halbe Miete.

3. Nach welchen Kriterien hast Du Deine Kaufpreise festgelegt?

Leider wird die immense Arbeit eines Autoren nicht genügend geschätzt. Gleichzeitig hat die Konkurrenz auf dem Buchmarkt in den letzten Jahren stark zugenommen. Für einen Self-Publisher ist es schwer, sich gegen die großen Verlagsautoren durchzusetzen. Dank der Erfindung des E-Books können wir Self-Publisher jetzt immerhin im Preis-Leistungsverhältnis punkten, vorausgesetzt man ist gewillt, niedrige Preise für die eigenen Werke zu verlangen. Ich kann verstehen, dass viele nicht dazu bereit sind. Da ich aber nicht wegen des Geldes schreibe, begnüge ich mich schon mit einem Euro pro hundert Seiten, egal um welches Genre es sich handelt.

4. Was tust Du, damit ein Werk von Dir ein Bestseller wird?

Ich finde es schwer, allgemeine Empfehlungen zum Thema Marketing-Aktionen zu geben. Ich habe einfach das benutzt, was mir zur Verfügung stand: zunächst meine Bekannten und Verwandten, später dann soziale Netzwerke im Internet und meine Website www.lateinhautrein.de, die auch Texte in deutscher und englischer Sprache bietet.

5. Unternimmst Du etwas abseits der klassischen Marketing-Aktionen, damit ein Werk von Dir Erfolg hat?

Nein. Ich nutze meine knappe Zeit lieber fürs Schreiben als für Werbemaßnahmen.

6. Was wäre Dein wichtigster Tipp für einen neuen Indie-Autor?

Ich denke, das Schreiben kann zur Qual werden, wenn man (zu) großen Wert auf hohe Verkaufszahlen und hohe Einnahmen legt. Denn an diesen Äußerlichkeiten, die oft vom Zufall abhängen, sollte man seinen Erfolg nicht messen. Hohe Erwartungen können schnell zu tiefen Enttäuschungen führen. Stattdessen sollte man sich immer bewusst machen, wieso man eigentlich schreibt. In meinem Fall ist es die Freude daran, Geschichten zu erzählen, neue Welten zu erschaffen, kreativ und originell zu sein. Außerdem ist es mein Wunsch, meine Leser zu unterhalten und manchmal auch ein wenig zum Nachdenken zu bringen, ohne dabei belehrend zu sein.
Daneben empfehle ich, keine Scheu vor neuen Themen oder Genres zu haben. Gerade als Self-Publisher verfügt man über eine ungemein große Freiheit, die man nutzen sollte, um Abwechslung ins Autorenleben zu bringen. Ich selbst habe nicht nur andere Genres (z.B. Thriller und Dystopien), sondern auch andere Sprachen (Latein, Englisch) und Literaturgattungen (Dichtung, Drama) ausprobiert.
Und zum Schluss noch ein „weiser“ Spruch: Kreativität schlummert in jedem von uns. Man muss sie nur aufwecken und zusehen, dass sie nicht wieder einschläft.

7. Wohin ziehst Du Dich zum Schreiben zurück?

Mein Schreibplatz ist das Arbeitszimmer, wo ich auch meinen Unterricht vorbereite. Aber das ist nicht der einzige Ort, wo mir Ideen für meine Geschichten kommen. Besonders produktiv sind meine Runden mit unserem Mops-Mischling. Bewegung und frische Luft bewirken manchmal kleine Wunder.

8. Mit welchem Autor würdest Du gern mal zu Abend essen, und was wäre Deine erste Frage?

Ich würde gerne einmal mit John Green zu Abend essen, da ich seine Art zu schreiben spätestens nach „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ (The Fault in our Stars) sehr schätze. Eigentlich habe ich keine Vorbilder, aber wenn ich eins hätte, dann wäre es wohl John Green, denn ihm gelingt es wie kein anderer, starke Gefühle und bittere Realität mit Humor zu verbinden.
Meine erste Frage hängt davon ab, wo wir zusammen essen. Wenn es in Deutschland wäre, würde ich ihn fragen, ob er nicht eine Lesung in der Aula meiner Schule (Stadtgymnasium Köln-Porz) geben könnte.

9. Welches nächste Projekt hast Du geplant, und was möchtest Du rückblickend anders machen?

Ich lasse mich gerne von meinem sozialen Umfeld inspirieren. Nachdem ich erfahren hatte, dass der Ehemann einer lieben Bekannten Sargbauer ist, reizte es mich, eine Geschichte über einen Menschen mit eben diesem Beruf zu schreiben, zumal ich mit dem Begriff „Sarg“ sofort „Tod“ assoziierte. Ein Krimi/Thriller soll es also werden. Als Schauplätze habe ich die USA und Syrien ausgewählt. Gerade im letztgenannten Land gab es einfach viel zu viele Tote.
Was ich rückblickend anders gemacht hätte? Ich hätte deutlich früher die Hilfe von XinXii in Anspruch genommen.

10. Was schätzt Du an XinXii?

An XinXii schätze ich die freundliche und kompetente Hilfe. Ich fühle mich hier gut aufgehoben und kann mich ganz entspannt aufs Schreiben konzentrieren.

www.lateinhautrein.de
Markus Zimmermeier auf XinXii

Vielen Dank, Markus, für das spannende Interview. Viel Erfolg und Freude auf Deinem Weg als Self-Publisher!

Über  ⁄ Stephanie Mattner

Stephanie ist im XinXii-Distributionsteam zuständig für Konvertierung, Validierung und Verteilung eingereichter Titel. Seit dem Studium der Literatur- und Informationswissenschaft in Berlin mit Schwerpunkt auf Edition und Digitalisierung, beschäftigt sie sich eingehend mit digitalen Formen und veröffentlicht nebenbei ihre eigenen Gedichte.

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