10 Fragen an … Michael Meisheit

Und wieder ist es soweit: Unter all unseren aktuellen Autoren haben wir, beeindruckt von der Kreativität seines Buchmarketings, einen Autoren des Monats März gekürt: Michael Meisheit. Der Drehbuchautor der bekannten Fernsehserie Lindenstraße veröffentlichte jüngst seinen ersten eigenen Roman „Soap“, in dem er auf sehr amüsante Weise von den Nöten eines Seifenopern-Autors berichtet – kurzweilige Lektüre für zwischendurch. Der Autor verrät bei uns, was ihn am Selfpublishing reizt und wie er auf sein E-Book aufmerksam macht.

Foto: Steven Mahner

Über Michael Meisheit

 

Schreiben ist meine Leidenschaft und auch mein Beruf. Allerdings bin ich bisher „nur“ Drehbuchautor gewesen, habe zum Beispiel für 300 Folgen der „Lindenstraße“ das Drehbuch beigesteuert. Davor und daneben habe ich immer gerne Prosatexte geschrieben, in kurzer Form für Blogs und ähnliches, aber einmal eben auch in langer Form: Bei meinen Debütroman „Soap“. In dem ich meine Erfahrungen als Soap-Autor auf witziges Weise verarbeitet habe. Ich lebe in Berlin mit meiner Frau und meinen zwei kleinen Kindern.

 

1. Aus welchen Beweggründen hast du Dich für den Weg des Self-Publishing entschieden?

Weil ich das Selfpublishing wahnsinnig spannend finde und dort DEN Weg der Zukunft für Autoren sehe. Nicht den einzigen Weg, Verlage wird es immer brauchen, aber dass ich durch das Internet nun die Möglichkeit habe, mit meinen laienhaften Kenntnissen selbständig ein Buch herauszubringen, stellt die Welt der Bücher auf den Kopf. Ich mag das. Ich mag neue Wege und probiere sie gerne aus.

2. Was bedeutet es für Dich, Indie-Autor zu sein?

Wie das Wort schon sagt: Unabhängigkeit. Wenn man viele Jahre professionell als (Drehbuch-) Autor arbeitet, gibt es eine Menge Frust, weil man zu oft Kompromisse machen muss, sich an existierenden Erfolgen orientieren soll oder von anderen abhängig ist. Das ist eine ganz normale Dynamik in kreativen Bereichen, aber es ist dennoch unfassbar erleichternd, wenn man einfach mal alles genau so machen kann, wie man es sich selbst vorstellt.

3. Was sind die größten Stolpersteine auf dem Weg zum Erfolg als Autor?

Das Marketing. Es gibt sicher auch kleinere technische Hürden zu nehmen und natürlich muss so ein Buch erst einmal geschrieben werden. Aber was man niemals unterschätzen sollte ist der Aufwand, den ein ordentliches Marketing erfordert. Man muss immer wieder auf das eigene Buch aufmerksam machen, kreativ und originell, ausdauernd und freundlich. Denn es macht kein anderer.

Und man muss Geduld haben: Zum Beispiel bekomme ich mit „Soap“ extrem viele positive Rezensionen, Mails, Rückmeldungen. Vor allem von Leuten, die kein Soaps mögen oder gucken, und nun überrascht sind, wie unterhaltend und lustig der Blick hinter die Kulissen bei „Soap“ ist. Dennoch läuft der Verkauf eher langsam. Weil die Leute auf einen ersten Blick denken: „Soap“, guck ich nicht, ist nix für mich. Also muss ich auf Leserempfehlungen setzen, was andere Wege im Marketing erfordert und einfach dauert. Dauert, dauert.

4. Hast Du bereits Erfahrungen mit anderen Veröffentlichungsformen gemacht?

Ich kenne natürlich den Drehbuchbereich ganz gut, die Möglichkeiten und Probleme in der Film- und Fernsehwelt. Aber das hat wenig mit dem zu tun, was man als eigenständiger Romanautor nach einer Veröffentlichung erlebt und machen muss. Von daher ist das für mich Neuland.

5. Wie bist Du auf XinXii aufmerksam geworden?

Ich habe die Veröffentlichung von „Soap“ sehr ausführlich vorab in meinem Blog michaelmeisheit.de begleitet. Die Leser konnten dort viel Einfluss nehmen, z.B. Kapitel vorab lesen oder den Namen der Hauptfigur bestimmen. Und es gab auch eine Diskussion darüber, wie ich „Soap“ veröffentlichen würde. Dabei hat ein Blogleser XinXii vorgeschlagen und verlinkt.

6. Jeder Indie-Autor möchte bekannt werden. Welche Marketingspielart ist für Dich besonders wichtig?

Den goldenen Weg gibt es da in meinen Augen nicht. Wichtig ist, dass man kontinuierlich und an möglichst vielen Stellen präsent ist. Wenn man sich immer nur im Kreis derselben Leute bewegt (also z.B. hundert Mal an die selben 50 Leute twittert, dass das Buch jetzt da ist) bringt das gar nichts. Genauso darf man nie denken: Jetzt läuft es. Grundlage ist sicherlich eine eigene Website für das Buch mit allen Informationen und Links, so dass man immer und überall darauf verweisen kann. Facebook, Twitter und Co sollten gerade am Anfang auch nicht fehlen. Ich selbst habe sehr gute Erfahrungen mit einer Leserunde auf lovelybooks gemacht. Dann gibt es noch die klassische Pressearbeit. Ich hab ein paar Buchtrailer gedreht. Und im Moment experimentiere ich mit originellen Formen wie meinem Preisausschreiben, bei dem man mich als Autor gewinnen kann …

7. Welchen Tipp gibst Du anderen Indie-Autoren mit auf den Weg?

Erst mal ein gutes Buch schreiben. „Gut“ ist natürlich sehr subjektiv, daher würde ich es immer einer Reihe von möglichst fremden Leuten zum Lesen geben. Die eigenen Verwandten sind zumeist schlechte Ratgeber. Und wenn die Testleser mehrheitlich Probleme haben, dann sollte man wirklich noch einmal rangehen an das Werk.

Für zwei Dinge lohnt es sich Geld auszugeben: Ein gutes Lektorat (oder mindestens Korrektorat) und ein gutes Cover. Wenn man an diesen Dingen schon scheitert, wird man garantiert nicht weit kommen.

8. Du bist auf einer einsamen Insel mit einem Solar-Ladegerät. Welche E-Books sind auf Deinem E-Reader?

Erst einmal alle, die hier bei mir seit Monaten und teilweise Jahren in Papierform im Regal auf dem enormen Ungelesen-Stapel liegen. Die würde ich mir alle als eBook zulegen und dann endlich mal wieder in Ruhe lesen. Denn die Ironie ist: Ich schreibe so viel (beruflich und als „Hobby“), dass ich gar nicht mehr zum Lesen komme …

9. Mit welchem Autor würdest Du gern mal zu Abend essen?

Orhan Pamuk. Nicht nur weil ich sein „Schnee“ geliebt habe (und einige andere Werke auf besagtem Stapel liegen …), sondern weil ich glaube, dass man sich mit ihm wunderbar über viele Themen unterhalten kann. Und ich würde ihn natürlich in Istanbul treffen, einer der schönsten und spannendsten Städte überhaupt!

10. Welche nächsten Projekte hast Du geplant?

Gerade habe ich eine Kurztextsammlung veröffentlicht – „Irgendwas ist immer – Mein Tag-e-Buch“. Das wird sicher in der Zukunft auch bei XinXii landen. Sobald ich mal wieder die Zeit finde, möchte ich einen weiteren Roman schreiben und ihn auch wieder selbst herausgeben. Es wird sicher wieder etwas humorvolles sein, es gibt sogar schon eine konkrete Idee, aber mehr will ich noch nicht verraten.Außerdem arbeite ich natürlich weiter an Film- und Fernsehprojekten. Ein Spielfilm, der in Sambia gedreht werden soll, ist derzeit in Vorbereitung. Und ich werde mit weiteren Ideen für das Marketing rund um „Soap“ experimentieren. Das macht einfach wirklich Spaß!

Wir bedanken uns bei Michael Meisheit für das interessante Interview und wünschen alles Gute für die geplanten Projekte und Veröffentlichungen!

 

Michael Meisheits Autorenseite auf XinXii:

http://www.xinxii.com/adocs.php?aid=32617

 

Michael Meisheits Blog:

http://michaelmeisheit.de

 

Michael Meisheit bei Facebook:

http://www.facebook.com/MichaelMeisheit

http://www.facebook.com/soap.der.roman

http://www.facebook.com/irgendwasvonmeisheit

 

Michael Meisheit bei Twitter:

https://twitter.com/Meisheit

 

 

 

Über  ⁄ Katja Nauck

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1 Kommentar

  • Antworten
    4. März 2013

    […] von der Selfpublisher-Plattform XinXii zum „Autor des Monats“ gewählt. Dort gibt es nun ein Interview mit mir und ich werde einen Monat lang auf der Startseite präsent sein! Außerdem läuft zur Zeit […]