10 Fragen an … Jürgen Kroder

Unser Autor des Monats August ist diesmal Medienschaffender und Hobbyfotograf Jürgen Kroder. Bei XinXii veröffentlichte er seine praktischen Fotografie-Ratgeber „iPhone-Fotografie für Einsteiger“ und „Instagram für Einsteiger“. Im folgenden Interview berichtet er über seine Veröffentlichungserfahrungen und verrät, welche Marketingwege er bisher ausprobiert hat.

Über Jürgen Kroder

Jürgen kam – wie er es selbst gerne sagt – zum eBook-Autoren-Dasein wie die Jungfrau zum Kinde. Denn eigentlich ist er studierter Film- und Mediendesigner und seit fast 15 Jahren in verschiedenen Positionen in der Games-Industrie tätig. Er hat also seine Hobbies und Leidenschaften zum Beruf gemacht. Um das weiter forcieren zu können, hat er sich vor einem Jahr selbständig gemacht und verdient seine Brötchen nun mit verschiedenen Standbeinen: als Unternehmensberater für Medien-Firmen, als Game-Designer, als Journalist – und eben als eBook-Autor. Nebenher ist Jürgen noch eifriger Blogger und Hobby-Fotograf.

1. Aus welchen Beweggründen hast du Dich für den Weg des Selfpublishing entschieden?

Weil mir die alt eingesessenen Vertriebsmodelle (also klassische Verlage) zu langsam und zu unlukrativ waren. Ich hatte das Angebot von einem Verlag, ein Buch über iPhone-Fotografie zu schreiben. Doch die Verhandlungen waren sehr zäh und die Konditionen gefielen mir nicht. Also beschloss ich, alles selbst in die Hand zu nehmen! Ein paar Wochen später ging dann mein erstes eBook namens „iPhone Fotografie für Einsteiger“ online, wenige Wochen später folgte dann schon der Ratgaber „Instagram für Einsteiger“.

2. Was bedeutet es für Dich, Indie-Autor zu sein?

Als Indie-Autor bist du dein eigener Herr. Bist du erfolgreich, war es deine Leistung, auf die du stolz sein kannst. Floppt dein eBook – bist du selbst daran schuld. Ich genieße die Vorteile, ein Indie-Autor zu sein, sehr. Wenn man eine Idee hat, kann man die schnell zu Papier bringen und einfach veröffentlichen. Allerdings hat man nun auch viele neue Probleme zu bewältigen, die leider gar nichts mit dem kreativen Schaffensprozess zu tun haben. Zum Beispiel das richtige Formatieren eines eBooks, das mehrmalige Redigieren, sich Gedanken über die Vermarktung des Buches machen, Abrechnungen kontrollieren und so weiter.

3. Was sind die größten Stolpersteine auf dem Weg zum Erfolg als Autor?

Dass man sein alleiniger Herr und Meister ist. Man hat keinen Verlag im Hintergrund, der einen betreut, Ratschläge gibt oder sich am Ende um PR und Marketing kümmert. Am schwierigsten empfand ich den Einstieg ins eBook-Business. Denn ich hatte überhaupt keine Ahnung von der Branche! Das Schreiben meines ersten eBooks ging mir schnell von der Hand, dafür brauchte ich nur zwei Wochen. Aber danach hat es mich zwei bis drei Monate gekostet, um mich komplett ins eBook-Metier einzuarbeiten. Ich stand plötzlich vor ganz vielen Fragen, die ich mir zuvor nie gestellt hatte: Welche Formate gibt es? Welche Distributionsplattformen? Wie und wo muss man sein eBook hochladen? Wie kommt man an eine ISBN? Was ist der perfekte Preis? Wie kommt mein Werk ins Ausland? Was muss ich in Sachen PR tun? Etc. Da haben mir dann zum Glück ein paar Freunde, das Internet und der XinXii-Einsteiger-Ratgeber gut weiter geholfen!

4. Hast Du bereits Erfahrungen mit anderen Veröffentlichungsformen gemacht?

Jein. Ich arbeite ja schon seit über zehn Jahren (mal mehr, mal weniger) nebenher als Online-Journalist. Das ist ein ganz anderes und viel schnelllebigeres Geschäft. Das eBook-Business ist zwar auch online und schnell, aber trotzdem etwas zeitloser – zum Glück! Meine eBooks bringe ich dank eines Mitbewerbers von XinXii auch als Book-on-Demand, also als gedruckte Fassung in Kleinstauflagen, heraus. Das ist ein nettes Gimmick, wenn man sein Werk doch auch mal in den Händen halten will. Aber nur dafür eignet sich das, denn die Margen sind hier viel zu gering und der Aufwand zu hoch.

5. Wie bist Du auf XinXii aufmerksam geworden?

Durch Empfehlungen von Freunden und durch Internet-Recherche. Ich bin sehr froh darum! Denn auch wenn es bei euch noch ein paar kleine Dinge zu verbessern gibt (zum Beispiel kostenlose ISB-Nummern), so entwickelt ihr euch ständig weiter und optimiert das Angebot – das gefällt mir! Und ihr seid ein sehr nettes, kompetentes Team!

6. Jeder Indie-Autor möchte bekannt werden. Welche Marketingspielart ist für Dich besonders wichtig?

Klappern gehört zum Handwerk, heißt es immer. Zurecht! Deswegen nutze ich Facebook und Twitter sowie meine verschiedenen Blogs, um auf meine eBooks aufmerksam zu machen. Außerdem habe ich mehreren thematisch passenden Webseiten meine eBooks zum Lesen und Rezensieren gegeben. Ich denke aber, am wichtigsten sind positive Rezensionen und Kommentare bei Amazon, iBooks & Co. Die kriegt man aber nur, wenn man schon ein paar eBooks verkauft hat. Also muss man anfangs eben viel auf anderen Wegen „klappern“.

7. Welchen Tipp gibst Du anderen Indie-Autoren mit auf den Weg?

Indie-Autor zu sein – das klingt klasse und verführerisch: wenig Aufwand, keine Scherereien mit Verlagen, viel Geld. Doch das ist ein ganz großes Märchen! Indie-Autor zun sein, heißt viel harte Arbeit, die meist gar nichts mit Schreiben zu tun hat. Ein Indie-Autor beschäftigt sich zu 10% mit seinem Text und zu 90% mit anderen Dingen. Deswegen muss man als Indie-Autor nicht nur ein guter Schreiber, sondern besonders ein guter Geschäftsmann sein. Das kann nicht jeder und gefällt auch nicht jedem. Wer also nur Schreiben will, für den ist das Leben als Indie-Autor nichts. Außer er kann damit leben, dass er mit seinen eBooks nur sehr wenig Geld verdient.

8.   Du bist auf einer einsamen Insel mit einem Solar-Ladegerät. Welche E-Books sind auf Deinem E-Reader?

Ich würde mal Bücher lesen, die ich sonst nie lesen würde, weil mir meine Zeit dafür zu schade ist. Vielleicht ein paar Klassiker, die ich in der Schule lesen musste, aber damals nicht verstanden habe. Zum Beispiel Macbeth, die Bücher von Kafka oder so. Und ich würde den Herr der Ringe gerne mal wieder durchlesen – das wäre dann das vierte oder fünfte Mal.

9. Mit welchem Autor würdest Du gern mal zu Abend essen?

J.R.R. Tolkien. Ich würde mich mit ihm gerne darüber unterhalten, wie er die Verfilmungen seiner Bücher findet. Und ob er sie heutzutage auch so umsetzen würde.

10. Welche nächsten Projekte hast Du geplant?

Ich habe vor knapp drei Jahren mal einen witzige Story im Stil von Tommy Jaud („Vollidiot“, „Millionär“, „Resturlaub“) begonnen, aber nie fertig geschrieben. Ich fasse das Skript zwar immer wieder mal an, stelle es aber nie fertig, weil mir die Zeit dazu fehlt. Vielleicht kann ich das ja dann auf der einsamen Insel fertig schreiben?!?

 

Wir bedanken uns bei Jürgen Kroder für das interessante Interview und wünschen alles Gute für alle geplanten Projekte und Veröffentlichungen!

 

Jürgen Kroders Autorenseite auf XinXii:

http://www.xinxii.com/mydocs.php?pid=38f5f

Jürgen Kroders Website:

http://juergenkroder.com/

Jürgen Kroders Blogs:

http://iphonefotografiefuereinsteiger.wordpress.com/

http://instafotografie.wordpress.com/uber-das-ebook/

Jürgen Kroder auf Twitter:

https://twitter.com/juergenkroder

Jürgen Kroder auf Facebook:

https://www.facebook.com/IPhoneFotografieFuerEinsteiger

Über  ⁄ Katja Nauck

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